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Serverside Tracking

Server-Side Tracking

Was hat es mit Server-Side Tracking auf sich, und wie funktioniert es schematisch?

Inhaltsverzeichnis

Nehmen wir folgende Situation an: Sie haben ein Onlineshop und möchten gerne folgendes in Erfahrung bringen:

  • Welche Werbemaßnahmen bringen mehr Umsatz (bezogen auf die dafür gemachten Ausgaben), als andere?
  • Über welche Kanäle gelangen am ehesten die Kund/innen ins Onlineshop?
  • In welchen Regionen und auf welchen Geräten erfolgen die meisten Bestellungen?
  • Bei welchem Schritt des Kaufvorgangs gibt es hohe Absprungraten?
  • Wie erfolgreich war die letzte Newsletter-Aussendung?
  • Welche Werbekampagne hat zur größten Zahl an Neu-Anmeldungen auf Ihrer Website geführt?

Oder Sie möchten den Personen, die sich eine bestimmte Produktkategorie länger angesehen oder den Warenkorb ohne Kauf verlassen haben, eigene digitale Werbesujets zeigen anstelle allgemeiner Werbeinhalte.

Wenn das oder ähnliches der Fall ist, dann kommen Sie an einem mächtigen Web-Analyse Programm wie Google Analytics nicht vorbei. Denn mit Google Analytics können Sie auch Zielgruppen basierend auf dem Verhalten Ihrer Website-Besucher/innen erstellen, die Sie in Google Ads nutzen können.

Clientseitiges Tracking

Wie werden Daten von Ihrer Website an Google Analytics gesendet?

Im HTML Code jeder Seite wird ein Tracking Code von Google Analytics eingebaut (Code des Datenstreams). Wenn sich eine Person die Seite ansieht, dann sendet der Tracking Code Daten über den Besuch an den Tracking Server von Google Analytics 4.

Solche Tracking Codes sind kleine Javascript-Codes, die »Pixel« oder »Tags« genannt werden. 

Zur einfachen Erfassung zusätzlicher Aktivitäten auf der Website wird üblicherweise ein Tag Manager verwendet. Bekannte Tag Manager sind Tealium, Adobe Launch, Piwik Pro Tag Manager und der Google Tag Manager (GTM).

Bei dieser Methode wird in die Website ausschließlich nur der Container-Code des Tag Managers eingepflanzt. Die einzelnen Tags, wie der GA4 Tag, werden nicht in die Website, sondern direkt im Tag Manager in diesen Container über eine bequeme Oberfläche angelegt. Sie können in der Website ausgeführt werden, obwohl sie gar nicht direkt in die Website eingebaut wurden. Der Tag Manager Container in der Website ist daher so etwas wie ein Sammelbehälter für Tags. Da der Container anstelle der Tags in die Website eingebaut wird, sprechen wir vom Webcontainer.

Die Daten werden auch bei Nutzung eines Tag Managers direkt vom Browser/Endgerät des Nutzers – dem so genannten Client – an den externen Server wie dem von Google Analytics gesendet. Diese Methode, egal ob mit oder ohne Tag Manager dazwischen, hat Nachteile.

  • Ad-Blocker behindern die Datenerfassung
  • Für jedes Tag werden immer alle Daten gesendet
  • Die Performance der Website leidet
  • Datenschutzprobleme
  • Mangelnde Datenkontrolle

Serverseitiges Tracking

Bei Serverseitigem Tracking werden Daten üblicherweise erst zu einem Servercontainer am Tagging Server gesendet. Dort können die Daten manipuliert (abgespeckt oder angereichert) werden, bevor sie an den Endpunkt oder an mehrere Endpunkte weitergesendet werden.

Die Umsetzung von serverseitigem Tracking erfolgt am Besten wieder mit einem Tag Manager. Hier das schematische Bild dazu.

Der Google Tag im Webcontainer sendet Daten an den Servercontainer. Im Servercontainer nimmt ein Client die Daten entgegen. Die Daten können nun – wenn gewünscht – transformiert und an die eigentlichen Plattform-Tags weitergeleitet werden. Diese senden die Daten an ihre Endpunkte, etwa an Google Analytics 4, an Google Ads, an Meta/Facebook, und/oder andere.

Da der Client die Daten an die Plattform-Tags verteilt, müssen weniger Daten von der Website zum Tagging Server transportiert werden. Das gilt aber vorerst nur für Daten für Google Analytics und Google Ads.

Es sind also zwei Tag Manager Container im Spiel: der Webcontainer und der Servercontainer.

Erspart diese Vorgangsweise die Einwilligung der Website-Besucher/innen zum Tracking?

Nein.

Auch hier müssen Sie erst die Zustimmung einholen, bevor das Tracking aktiv werden kann. Dazu nutzt man eine Consent Management Platform (CMP), wie complianz (das benutzen wir), Usercentrics, Cookiebot, iubenda, oder andere.

Tagging Server

Der Servercontainer benötigt, um ausgeführt werden zu können, eine Serverumgebung. Das ist der Tagging Server. Der Tagging Server ist also die ausführende Hard- und Software für den Servercontainer, das ist nicht ident mit dem Webserver.

Hier eine kleine Auswahl gängiger Anbieter:

Am kostengünstigsten ist derzeit die Google Cloud, allerdings kann die Ersteinrichtung des Tagging Servers als Herausforderung betrachtet werden. Sie finden eine Anleitung zur vollständigen Einrichtung des serverseitigen Trackings mit dem GTM für GA4 auf unserer Schwester-Website ewerkzeug.info.

Hinweis:
Wir stehen gerne bei der Implementierung der Google Cloud Variante zur Verfügung.

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Heinz Duschanek
Heinz Duschanek

Heinz Duschanek hat 2003 die Online-Marketing Agentur E-Werkstatt gegründet. Da er vorher auch beim Radio gearbeitet hatte (Radio CD International, Ö1, Ö3), freut er sich jetzt ganz besonders über die Richtung, die das Online-Marketing nimmt. Denn das liefert einen Vorwand dafür, viele elektrischen Geräte und Gadgets rund um Audio und Video anzuschaffen.

Daneben interessiert sich Heinz auch für Tango Argentino, Lindy Hop, Wing-Tsun, Boxen, (Jazz-/Blues-)Gitarre. Und er betreibt den Podcast "Cabeceo - Gespräche über den Tango Argentino" (cabeceo.at) sowie den Onlineshop shop.cabeceo.at.

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